Familylife

 

In den letzten Tagen war es ein wenig ruhiger bei uns, weil wir als Familie eine wichtige Entscheidung zu treffen hatten und bis gestern Abend noch nicht vollständig wussten, wohin die Reise uns führen wird. Die Entscheidung ist jetzt gefallen und irgendwie fühlt es sich an, als wäre ein großer Stein von uns gefallen.

 

Mit der kommenden Einschulung von Charlotte im August und unseren immer wieder aufkommenden Zweifeln an der staatlichen Schulform haben wir die Konsequenz gezogen und sowohl unser Schulkind in der 2. Klasse ab sofort als auch das werdende Schulkind ab August an einer Freien Waldorfschule angemeldet. Wer mir schon länger folgt, weiß, dass dieser Schritt eigentlich nur die logische Konsequenz unserer ganzheitlichen und anthroposophischen Lebensweise ist. Warum wir diesen Schritt nicht schon viel eher gegangen sind, kann ich gar nicht sagen, denn so vieles aus der Waldorf-Pädagogik setzen wir bereits seit langer Zeit bei uns mit viel Liebe zu Hause um. Wahrscheinlich war es einfach eine Kombination aus Bequemlichkeit und fehlendem Mut. Schließlich ist die staatliche Schule, die unser Großer bis zur letzten Woche besucht hat bloß 10 Gehminuten von uns zu Hause entfernt. Doch das ist eben nicht alles.

 

 

 

 

Über das was uns nicht gefallen hat an der staatlichen Schule möchte ich eigentlich gar nicht mehr viel sagen (ich schreibe lieber Positives). Denn natürlich war nicht alles schlecht, im Gegenteil. Der Große hat mindestens eine Hand voll guter Freunde an dieser Schule gewonnen und ist nie ungern zur Schule gegangen. Aber uns fehlte einfach etwas. Die Liebe zum Detail. Die Ganzheitlichkeit, ein freundlicher und vor allem respektvoller Umgang zwischen Schülern und auch zwischen Schülern und Lehrern. Ich möchte nicht, dass meine Kinder lernen in Schubladen zu denken, sie sollen frei leben und die Welt und ihre Möglichkeiten im Ganzen kennenlernen, um sich dann ein Bild davon machen zu können, was aus ihnen einmal werden soll.

 

 

Vom ersten Moment an als wir die Waldorfschule besuchten, war es um uns eigentlich schon geschehen. Alleine beim Anblick des Schulgartens und Pausenhofs ist mir die Spucke weggeblieben. Wo auf dem Schulhof unserer alten Schule hautsächlich Beton im Vordergrund stand, stehen dort viele Bäume, Sträucher, Rosen, viele Bänke, Klettermöglichkeiten und andere Spielmöglichkeiten für die jüngeren Schüler. Auch die Klassenräume sind nicht vergleichbar mit einem Klassenzimmer auf einer staatlichen Schule. Fröhlich, wirklich heimelig und wohltuend sind die Klassenräume eingerichtet. Mit viel Holz und warmen Farben. Aber natürlich ist nicht (nur) das äußere Erscheinungsbild das, was uns überzeugt hat.

 

Der normale Schulalltag enthält eine Fächerauswahl aus: Bewegungsfächern wie Turnen, Gymnastik und die von Rudolf Steiner entwickelte Bewegungskunst Eurythmie, hinzu kommt Handarbeit, Gartenbau und Handwerk, Malen, Plastizieren, Musik und Sprachkunst. Daneben kommen noch Mathematik und Fremdsprachen. Mädchen und Jungen lernen gleichermaßen neben den bekannten Fächern wie Sprachen und Mathematik auch nähen, sägen oder hämmern.

 

Der einzelne Schüler wird an seinem jeweiligen Entwicklungsstand im einzelnen Fach abgeholt und gefördert. Jedes Kind wird ernst genommen und auf Augenhöhe betrachtet. Körperliche, seelische und geistige Fähigkeiten sollen gleichermaßen gefördert werden. Der Mensch wird ganzheitlich betrachtet.

 

Waldorf ist so viel mehr als nur seinen Namen tanzen zu können, es ist eine Ideologie und Weltanschauung und wir freuen uns ein Teil davon zu sein.

 

 

Wenn Bedarf besteht kann ich gerne in nächster Zeit ein wenig mehr über unseren Schulalltag dort berichten. 

 

 

Eure Alexandra

13 thoughts on “Mach immer was Dein Herz Dir sagt // Schulwechsel”

  1. Vielen lieben Dank für deinen Bericht,, ich habe auch schon viel positives gehört und gelesen. Ihr habt die richtige Entscheidung getroffen wünsche euch und euren Kindern damit viel Spaß Erfolg

  2. Liebe Alexandra,

    Ich finde die Entscheidung mutig und richtig.
    Jedoch möchte ich betonen “staatliche Schule” ist nicht staatliche Schule.Meine Kinder waren beide auf einer katholischen Grundschule…..diese Schule kann ich nur weiter empfehlen…..wir waren immer zufrieden…..usw. wir fühlten uns gut aufgehoben…..Kinder wie Eltern.
    Ich wünsche Euch alles Gute !!!!…..besonders CHARLOTTE?…..ich denke oft an sie.
    LG Barbara

    1. Das stimmt. Da gebe ich Dir auch vollkommen Recht, liebe Barbara. Das lässt sich absolut nicht über einen Kamm scheren und rein subjektive Empfindung. Ich bestelle Charlotti liebe Grüße von Dir. Sie wird sich sehr freuen.

      Liebste Grüße sendet Alexandra

  3. Toll das ihr diesen Schritt gegangen seit. Ich denke auch, daß es das richtige für euch ist. Ich bin auf nächstes Jahr gespannt, wenn es auch bei Sveja so weitest, und sie in die Schule kommt. Alles liebe?

  4. Unser Sohnemann ist ja im gleichen Alter wie dein Großer und die hiesige Grundschule passt gar nicht. Obwohl es eigentlich eine gute Schule ist. Zu den Hintergründen möchte ich jetzt nichts sagen, das würde den Rahmen sprengen. Es kam schonmal ein Hinweis, ihn auf eine Waldorf- oder Montessorischule zu schicken. Leider gibt es nur eine Montessorischule über 40km entfernt, die hoffnungslos voll ist, mit langer Warteliste.
    Insofern freu ich mich für euch, dass ihr die Möglichkeit habt. Es ist sicher ein guter Weg für eure Kinder.
    Wir ringen noch mit der Entscheidung, wie es im nächsten Schuljahr für Sohnemann weiter gehen soll. Eigentlich brauchen wir dringend Zeit, aber genau die sitzt uns im Nacken.
    LG von TAC

    1. Oh, das klingt aber auch verzwickt. Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass auch bei Euch noch alles gut wird. Und ich finde, auch wenn der Schulweg etwas länger ist, es lohnt sich und wir nehmen ihn sicher gerne in Kauf ;-).

      Herzliche Grüße sendet Dir,
      Alexandra

  5. Hui das war bestimmt keine leichte Entscheidung.
    Wir haben vor über einem Jahr entschieden das große Kind von einer staatlichen Kita in den Waldorfkindergarten wechseln zu lassen. TROTZ des weiten Weges. OBWOHL es sich nur noch um ein Jahr gehandelt hat. Es war die richtige Entscheidung. Das kleine Kind wird jetzt von Anfang an dorthin gehen. Und das große hat, wir haben sehr gezittert, einen Platz an der Waldorfschule bekommen. Wir sind auch alle sehr gespannt wie der Schulstart wird. Die Gründe waren sehr ähnliche wie bei euch.
    Ich drücke euch die Daumen dass der Wechsel und der Start in die erste Klasse gut gelingen. Aber wenn man sich so sicher ist wie ihr, was soll da schief gehen?
    Liebe Grüße

    1. Liebe Lena,

      das sehe ich ganz genauso wie Du. Wenn es sich richtig anfühlt und alle damit einverstanden sind, dann wird es auch der richtige Weg sein. Schön, dass Ihr genauso entschieden habt.

      Danke für Deinen Kommentar und viele Grüße sendet,
      Alexandra

  6. Liebe Alex,
    Ich kann auch sagen Waldorfschule ist wohl gleich Waldorfschule….leider. wir haben 3 auf einer….und die nächsten 2 auf einer staatlichen Schule. Ich bin she gespannt was du berichtest. Ihr seid wohl in Gladbeck….davon habe ich viel gutes gehört.?

    1. Liebe Steffi,

      danke für Deine Nachricht. Ja, Du hast recht. Wir sind in Gladbeck und lassen uns jetzt einfach mal überraschen ;-).
      Liebste Grüße sendet,
      Alexandra

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